Verbrauchsstellen auf dem Prüfstand
Dekanat auf Energiemission
Für das Vorhaben nimmt das Dekanat mit dem Energieberater Dieter Graef und der Klimaschutzmanagerin Cassandra Silk vom Zentrum gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) professionelle Unterstützung in Anspruch. Beide haben bei einem Klimaschutztag den Energie- und Wasserverbrauch im Haus der Kirche unter die Lupe genommen und erste Einsparmöglichkeiten aufgezeigt. Nachts sowie am Wochenende sollten die Heizkörper und die Heizpumpe heruntergedreht und die Nutzungszeiten auf die Werktage abgestimmt werden. „Wir werden unsere Heizung neu einstellen. Vor- und Rücklauftemperatur sind viel zu hoch, unser Brennwertkessel nutzt die Wärme aus den Verbrennungsgasen gar nicht richtig. Das ändern wir jetzt und sparen damit Heizöl, senken unseren CO2-Ausstoß und unsere Ausgaben“, erklärte die Dekanatsreferentin für gesellschaftliche Verantwortung Sabine Allmenröder, die gemeinsam mit der Verwaltungsfachkraft Annette Siegel und Dekan Arno Kreh zum Umweltteam des Dekanats gehört.
Kleinvieh macht auch Mist
Nach Ansicht des Energieberaters und der Klimaschutzmanagerin sollten auch die energieintensiven Neonleuchtröhren in den Büros und Konferenzräumen ersetzt und im Foyer die Halogen-Lampen zugunsten von LED-Leuchten ausgetauscht werden. Für die Boiler in Küche und Toilette könnte mit einer Zeitschaltuhr Energie gespart werden. Nach der Devise ‚Kleinvieh macht auch Mist‘ schlagen die Experten zudem vor, für alle EDV-Geräte kippbare Steckerleisten zu nutzen, da der Stand-by-Betrieb auch Strom verbrauche.
Handeln, nicht nur reden
Im vergangenen Jahr hatte das Evangelische Dekanat vor dem Haus der Kirche eine öffentlich zugängliche Stromtankstelle in Betrieb genommen. Durch stärkere Nutzung des ÖPNV und des Fahrrades haben die mitarbeitenden zudem den CO2-Ausstoß bei den Fahrten zur Arbeitsstelle deutlich gesenkt. Das Homeoffice in der Pandemie tat ein Übriges. „Mit der Energiemission gehen wir einen weiteren Schritt zum Schutz unseres Klimas. Wir wollen nicht nur über die Bewahrung der Schöpfung reden, sondern dafür auch etwas tun“, sagte Dekan Arno Kreh.
"Kann sogar Spaß machen"
Als erste Kirchengemeinde im Dekanat hatte sich Gronau/Zell die Energiemission auf ihre Fahnen geschrieben. Dies mit Erfolg und großen Engagement der Gemeindemitglieder, betonte Pfarrerin Uta Voll. „Wir möchten das Signal setzten: CO2 sparen ist gar nicht so schwer und kann sogar Spaß machen. Ich finde es wichtig, dass Kirche da voran geht. In meiner Gemeinde haben Menschen richtig Spaß an der Energiemission. Der Umwelt-Ausschuss hat mittlerweile sieben Mitglieder, beim Klimafasten sind 16 Leute dabei. Da engagieren sich auch Menschen, die vorher nicht so präsent waren in der Gemeinde, einfach, weil das ihr Thema ist.“
Die Energiemission dauert zwei Jahre. In diesem Zeitraum werden monatlich die Zählerstände erfasst und dokumentiert. Auf diese Weise könne erste Erfolge erkannt und möglicherweise auch Verbrauchsstellen identifiziert werden, an denen gegebenenfalls nachgebessert werden muss.