Gottesdienst unter freiem Himmel
"Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der sein wird" - dies hatte Pfarrerin Uta Voll als Leitspruch für die Predigt an Christi Himmelfahrt gewählt. Auch wenn sich die Verantwortlichen ebenso wie die Besucher des Gottesdienstes über das wolkenlose Blau über ihnen freuten, war schnell klar, dass es an diesem Feiertag um eine andere Kategorie von Himmel ging.
Das Streben und die Orientierung "nach oben" sei eine wichtige menschliche Wesensart, biete ein erhöhter Standpunkt doch Überblick und Weitblick. Dies bezog Pfarrerin Voll nicht nur auf unser geistliches Leben, sondern auch auf die Suche nach Neuem, Unbekanntem z.B. in der wissenschaftlichen Forschung. Entscheidend sei jedoch in allen Bereichen, dass der Mensch dabei die Bodenhaftung nicht verliere und auch den "Blick in die Tiefe" nicht vernachlässige. Dies sei auch ganz im Sinne Jesu: Während seines irdischen Daseins hatte er bei aller Orientierung zum Vater stets auch die ihn unmittelbar umgebenden Menschen im Blick. Symbol dieser mehrdimensionalen Ausrichtig sei nicht zuletzt das Kreuz, das an seinem nach oben weisenden Balken auch einen horizontalen Querbalken trägt.
Dass das Altarkreuz an diesem Tag auch auf der Freifläche einen angemessenen Platz fand und dass die Gottesdienstbesucher nicht stehen mussten, dafür hatten im Vorfeld einige Mitglieder des Kirchenvorstandes gesorgt: Klapptisch und -bänke ersetzten das übliche Kirchenmobiliar. Die Begleitung des Gemeindegesangs erfolgte durch die Bläser des Posaunenchors, der die Gäste am Ende mit einem schwungvollen "Amen" in einen sonnigen Feiertag entließ.