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„Nachbarschaften mit Leben füllen“

Die Dekanatssynode hat den vom Dekanatssynodalvorstand (DSV) vorgelegten Regionalplan gebilligt und damit die elf Nachbarschaftsräume beschlossen, in denen künftig die 44 Kirchengemeinden des Dekanats zusammenarbeiten wollen.

Wir gehören zur Bensheimer Nachbarschaft. Diese bildet sich aus der Ev. Kirchengemeinde Bensheim-Auerbach und Hochstädten, der Bensheimer Michaelsgemeinde, der Bensheimer Stephanusgemeinde, der Ev. Kirchengemeinde Schönberg / Wilmshausen und der Ev. Kirchengemeinde Gronau / Zell.

Angesichts von absehbar weniger Mitgliedern, weniger Geld, weniger Pfarrerinnen und Pfarrern und vor dem Hintergrund einer enormen Baulast, die die Gemeinden schultern müssen, ist die Bildung der Nachbarschaften die folgerichtige Reaktion auf diese Zukunftsprognose, war sich die große Mehrheit des regionalen Kirchenparlaments einig. Vorausgegangen war der Entscheidung ein intensives und breites Beteiligungsverfahren in den Gemeinden, Kirchenvorständen sowie im DSV.

Im Rahmen des auch als „ekhn2030“ bekannten Prozesses soll erreicht werden, dass in den zu bildenden Nachbarschaften künftig sogenannte Verkündigungsteams arbeiten, die aus mindestens vier Vollzeitstellen bestehen und die die Bereiche Pfarrdienst, Gemeindepädagogik und Kirchenmusik abdecken. Überdies sollen die gemeinsame Nutzung von Gebäuden und die Neuorganisation der Verwaltungsarbeit bedacht werden. Über allen administrativen dürfen die inhaltlichen Themen auf gar keinen Fall ins Hintertreffen geraten: Wo und wann finden Gottesdienste statt, wie wird die Konfirmandenarbeit organisiert oder in welchem Rahmen werden Feste gefeiert? Und mit welchen neuen Formaten kann das „klassische“ Angebot ergänzt werden - wie wäre es beispielsweise mit einem Tauffest im Nachbarschaftsraum?

„Jetzt geht es darum, die Nachbarschaftsräume mit Leben zu füllen“, ermutigen Präses Ute Gölz und Dekan Arno Kreh die Ehren- und Hauptamtlichen in den Gemeinden dazu, die erforderlichen Schritte zur Entwicklung einer gute Arbeitsstruktur zu tun, sofern das nicht ohnehin schon geschehen ist.

Am Ostermontag wird es um 10 Uhr eine Sternwanderung vom Hochstädter Haus, der Auerbacher Bachgasse 39 und dem Schönberger Sportplatz zum Freundschaftsaltar im Fürstenlager geben, wo die Gemeinden gemeinsam ein Agapemahl feiern und wer mag kann zum mitgebrachten Picknick dort belieben. Bei Regen feiern wir gemeinsam mit der Miachelsgemeinde in der Friedhofkapelle am Abzweig Zell/Hemsberg. Dorthin sind auch alle eingeladen, denen der Osterspaziergang zu beschwerlich ist.

Bei einem Treffen der Dekanatsleitung mit den Vorsitzenden der Kirchenvorstände zumindest gab es bereits etliche - zuversichtlich stimmende - Erfahrungsberichte: „Viele Kirchengemeinden sind bereits miteinander auf dem Weg und haben Gremien zur Leitung und Koordination des Prozesses gebildet oder sich sogar schon Geschäftsordnungen gegeben, die das Miteinander regeln“, so Dekan Arno Kreh. Auch erste Vor-Ort-Aktionen, die dem Kennenlernen der Menschen in den Kirchenvorständen oder in den Gemeinden dienen, sind in Planung oder bereits realisiert.

Die inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung in den Nachbarschaftsräumen soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein, also bis zum Ende der aktuellen Kirchenvorstandswahlperiode. „Bei allen Fragen rund um die Bildung und Ausgestaltung der Nachbarschaftsräumen werden die Kirchengemeinden auch nicht alleine gelassen“, versichert Präses Ute Gölz: „Wenn gewünscht, dann können die Entwicklungsprozesse begleitet, Umsetzungsschritte geplant und benötigte Unterstützungsmaßnahmen koordiniert werden. Hierzu stehen regionale Transformationsunterstützer zur Verfügung.“ Allen Dekanaten wurde auch ein sogenanntes Transformationsbudget zur Verfügung gestellt. Denkbar ist beispielsweise die Kostenübernahme von Dienstleistungen wie Moderation, Supervision, Teamentwicklung, oder die Gestaltung von Klausurtagungen. Aber auch Kosten für Beratung, Büroorganisation oder Schriftgutverwaltung sind hierüber finanzierbar. Zunächst stehen pro Nachbarschaftsraum 4000 Euro zur Verfügung.

© Evang. Dekanat Bergstraße, Öffentlichkeitsbeauftragter Michael Ränker


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