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Reise durch eines der ältesten christlichen Reiche

Eingang zu einer Felsenkirche in Lalibela

Christa Voss und Christiane Opfermann nahmen in einem bebilderten Vortrag die Gäste mit auf eine Rundtour durch Äthiopien – durch das Hochland, zu den Felsenkirchen von Lalibela und in die Hauptstadt Addis Abeba.

Im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeindehaus in Gronau gab Christa Voss nach der Begrüßung zunächst einen Abriss über Lage, Geographie und Geschichte des Landes: Der bevölkerungsreiche Staat Äthiopien liegt am Horn von Afrika im Nordosten des Kontinents, umgeben von Eritrea, Sudan, Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti. Das Land ist rund dreimal so groß wie Deutschland und ist das am höchsten gelegene Land Afrikas: 50 Prozent seiner Fläche liegen höher als 1200 Meter. Im Hochland von Abessinien, das einen Großteil des Staates einnimmt, liegt auch die Hauptstadt Addis Abeba (2370m), die zu den größten Metropolen Afrikas zählt. Das Umfeld ist traditionell ländlich geprägt, hier mangelt es oft an elementarer Infrastruktur. Der Boden wird mit dem meist von Ochsen gezogenen Pflug bearbeitet. Die wichtigsten Anbaufrüchte sind Teff (eine Getreideart), Sorghum, Mais, Weizen, Gerste, Fingerhirse, Raps und Sesam. Äthiopien gilt als Ursprungsland des Kaffees – heute eines der wichtigsten Exportgüter. Aufgrund seiner abwechslungsreichen Topographie und verschiedener klimatischer Verhältnisse bietet das Land eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt.

Äthiopien blickt auf eine mehr als 3000 Jahre alte Geschichte zurück. Als eines der bedeutenden antiken Weltreiche gilt das Reich von Aksum im Norden des Landes - eines der ersten christlichen Königreiche der Welt. Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat mit etwa 90 ethnischen Gruppen, die zahlenmäßig größte Volksgruppe bilden dabei die Oromo. Im Land werden fast 100 Sprachen gesprochen, die Amtssprache ist Amharisch. Anfang des 4. Jahrhunderts verbreitete sich das Christentum, historisch bedeutsamste Religion ist das äthiopisch-orthodoxe Christentum. Damit zählt Äthiopien zu den ältesten christlich geprägten Staaten der Erde. Daneben gibt es die sunnitischen Muslime und verschiedene äthiopisch-evangelische Kirchen. Ende des 19. Jahrhunderts begann eine Missionierung der Oromo u.a. durch die Hermannsburger Mission.

Die Reise von Christa Voss und Christiane Opfermann fand im Herbst 2022 statt und begann am Tanasee. Die gezeigten Bilder illustrierten nicht nur die vielfältige beeindruckende Landschaft des Hochlandes, sondern auch die Lebensverhältnisse der Menschen, von denen viele unter der Armutsgrenze leben. Eines der geschichtsträchtigsten Ziele der Reise war Lalibela („Neu-Jerusalem“) mit seinen in den Tuff gemeißelten Felsenkirchen. Die Kirchen entstanden im 12. / 13. Jahrhundert und sind noch heute Zeichen der langen christlichen Tradition der äthiopisch-orthodoxen Kirche. Sie werden auch als Symbol für die enge Verbundenheit der äthiopischen Christen mit dem Heiligen Land verstanden und sind heute nicht nur Weltkulturerbe, sondern auch Pilgerort für viele Christen.

Die Rundreise wurde organisiert und geleitet von Raimund Stehmann, der eine Partnerschaft zur Don Bosco Schule in Adami Tullu unterhält. Hier geht es, ganz in der Tradition des italienischen Priesters Don Bosco, darum, benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine schulische Ausbildung zu ermöglichen.

Die Gäste des Vortrags, die zwischendurch landestypisch mit Tee, Kaffee, Popcorn und äthiopischem Kuchen verköstigt wurden, hatten die Möglichkeit, durch eine Spende das Projekt der Don Bosco-Schule zu unterstützen. Am Ende kamen 560 Euro für die Schule der Salesianer in Adami Tullu zusammen. Christa Voss bedankte sich stellvertretend ganz herzlich für diese Unterstützung.


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