Kerb in Gronau
Kirchweihfest „190 Jahre Gruneme Kerb“
Nach Musik und Rummel am Freitag und Samstag startete der Sonntag mit dem Kerwe-Gottesdienst, an dem auch Kerweparre Ben Kupper sowie Mundschenk, Kerwemädchen und Kerweborsch teilnahmen. Die Leitung des Gottesdienstes hatte Prädikant Philipp Becker, der zum Anlass passend seine Predigt in gereimten Versen vortrug. So wie Esra in der alttestamentlichen Geschichte von der Befreiung aus der Babylonischen Gefangenschaft ermunterte Becker die Gemeinde zum Feiern, ermahnte aber auch, dabei den Dank und das Teilen nicht zu vergessen. So war die Einladung zum „Essen und Trinken“ auch verbunden mit dem Aufruf zu Respekt und einem friedlichen Miteinander - ungeachtet der Herkunft und des Besitzes. Sein Fazit: „So feiert jetzt Kerb und habt Freude am Herrn. - Das tut euch gut und Gott sieht das gern.“
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Cosima Schlink an der Orgel und dem Posaunenchor Gronau / Zell. Dieser war dann auch beim Kerwe-Umzug am Nachmittag auf einem Wagen mit dabei und sorgte bei den Zuschauern am Straßenrand für gute Stimmung. Ebenso beim Umzug vertreten war eine Gruppe mit Kindern, Erzieherinnen und Eltern der Ev. Kindertagesstätte Gronau.
Bei der Kerweredd auf dem Römer wurde nach dem Hinweis auf das diesjährige Kirchenjubiläum nicht nur, wie üblich, das Ortsgeschehen und die "Pannen" einiger Gronauer glossiert, sondern auch die Neubesetzung der Pfarrstelle thematisiert. Hierzu erinnerte Kerweparre Ben Kupper zunächst an die Amtsvorgänger von Pfarrer Schlosser bis Uta Voll („… des wor jo doll – die erscht Fraa Parre: Uta Voll“). Nach der über zwei Jahre dauernden pfarrerlosen Zeit sei man froh, jetzt wieder einen Pfarrer in Gronau zu haben. Mit einem Augenzwinkern wurde allerdings auch auf zwei „Missgeschicke“ seinerseits hingewiesen: Nicht nur, dass Pfarrer Mattes seinen ersten Gottesdienst ausgerechnet an der Zeller Kerb gefeiert hat, ist er auch noch jetzt an "Gronaus höchstem Feiertag“ im Urlaub. Man sah es ihm als Neu-Gronauer nach – und immerhin: „In Grune koa Vertel Joahr noch ned – isser schun in de Kerweredd.“